Cigarre geniessen ist ein Moment der Einkehr, Ruhe, Besinnung. Dazu trinke ich nicht einfach ein Glas Hahnenwasser. – Ich probierte und probierte immer neue Pairings. Und kam aufs Bier.
Jean-Claude’s Pairing: zur Cigarre ein dunkles Bier
Jean-Claude Cattin ist Rechtsanwalt und Notar sowie geschäftsleitender Mitinhaber einer grösseren Kanzlei. An einer Sache mangelt es dem Mann also offensichtlich nicht: an Studientiteln. – Oder etwa doch?
Auf die Frage, was ihn dazu qualifiziere, hier über Pairings von Cigarren und Getränken zu reden, antwortet Jean-Claude lächelnd: «Ein Diplom diesbezüglich habe ich nicht.» Dafür Fähigkeitsnachweise anderer Natur: «Es ist wohl eher Erfahrung, die mich dazu befähigt – glaube ich zumindest. Probieren – probieren – probieren. Letzten Endes ist es doch reine Geschmackssache.»
Auf den Geschmack des Gigarrengenusses gekommen ist Jean-Claude während eines WK zu Zeiten der Expo.02: «Ein recht gemütlicher WK. Mit richtig viel Freizeit und wunderbarem Wetter sowie einem ausgesprochenen Cigarren-Liebhaber in der Kompanie. Der konnte mich eines Tages dazu bewegen, eine Cigarre zu geniessen. Und das hat mir richtig gut gefallen: zum einen die Cigarre an sich, zum anderen aber auch das dazugehörige Ambiente und die Stimmung. All das hat mir sehr gepasst. Also führte er mich in die Materie ein.»
In den zwanzig Jahren seither zog Jean-Claude sein eigenes Ding durch: «Ich probierte regelmässig immer wieder neue Cigarren. Eine Zeit lang war ich auch in einem Cigarren-Club in Solothurn, wo wir Tastings durchführten. Cigarrerauchen ist für mich aber in erster Linie ein Moment der Einkehr, Ruhe und Besinnung. Da trinke ich nicht einfach ein Glas Hahnenwasser dazu. Darum probierte ich auch immer wieder neue Getränke zu den Cigarren: von Whisky und Rum bis hin zu verschiedenen Weinen. Nach Kriterien wie etwa Balance oder Komplementarität richtete ich mich nie. Ich schaue mehr für mich: Geht das? Geht das eher nicht? Also eher nach Gefühl und Geschmack. So bin ich auf Bier zur Cigarre gekommen. Erstens kann man einen ordentlichen Schluck nehmen – etwa im Unterschied zu Wein oder Schnaps. Zweitens ist es kühl – was, wie ich finde, mit dem Rauch einer Cigarre prima harmoniert.»
Jean-Claude weiss nur zu gut, wie hartnäckig sich das Vorurteil in gewissen Kreisen hält, Bier zu Cigarren sei ein No-Go – und dass er deswegen von manchen Aficionados als schwarzes Schaf angesehen werden könnte. Ob er wohl aus Trotz ausgerechnet auf ein dunkles Bier namens «schwarzes Schaf» für sein Pairing setzt? «Beim Cigarren-Genuss kann man fast nichts falsch machen. Und beim Pairen so viel auch nicht. Für mich gilt jeweils: go for it – Hauptsache, es schmeckt. Dieses dunkle Bier der Kleinbrauerei HübeliBier habe ich beispielsweise wegen seiner Malzhaltigkeit, Stärke und Gewürzaromen ausgewählt. Ich finde, all das harmoniert sehr gut mit einer Cigarre, die ich sehr schätze: die VILLIGER 1492 Robusto. Diese spezielle Cigarre habe ich durch einen Freund kennengelernt und sogleich gemocht. Eine mittelstarke Cigarre. Leicht süsslicher Rauch. Mit sehr schönen, ausgewogenen holzigen und nussigen Aromen. Und optimalem Zugverhalten – für mich das Wichtigste an einer Cigarre. Ich mag es nicht, dran reissen zu müssen und davon Kopfschmerzen zu haben. Die VILLIGER 1492 Robusto ermöglicht einen wunderbaren, linearen, leichten Zug und bereitet unglaublich viel Spass beim Rauchen.»
Jean-Claude zündet seine VILLIGER 1492 Robusto geduldig an. Und genehmigt sich genüsslich einen vollmundigen Zug: «Schöner, voluminöser Rauch. Cremig. Top.»
Unmittelbar nach Ausstossen des Rauchs nimmt er gleich einen erfrischenden Schluck Bier. Aus gutem Grund: «Ja nicht zu lange warten mit dem Bier. Die kräftigen Aromen der Cigarre so lange im Mund zurückhalten, bis der Rauch so stark wirkt, dass er die Geschmacksknospen vollends dominiert, und dann erst das Bier mitgeniessen wollen – das funktioniert so nicht.»
Pairen darf nach Jean-Claude’s Ansicht keinen Regeln unterliegen, höchstens einem Prinzip: «Dem Trial-and-Error-Prinzip. Jeder muss für sich herausfinden, was er mag und was nicht. Ich habe, wie gesagt, schon dies und jenes ausprobiert. Mal die eine Cigarre, mal eine andere – mal mit etwas Klassischem wie Rum oder Whisky, mal mit einem schönen, schweren Portwein. Diese mittelstarke VILLIGER 1492 Robusto mag ich aber, wie gesagt, halt einfach besonders. Und ich rauche vornehmlich im Sommer – vor allem draussen, wenn‘s warm ist. Und dann ist ein Bier etwas Wunderbares dazu, da es auch sehr erfrischt. Das Bier nehme ich aus dem Kühlschrank – also nicht chambriert, wie das etwa bei einem Rotwein oder bei einem Drink der Fall wäre. Dieses Paring hat mir einfach auf Anhieb optimal gepasst und ich habe mich mit der Zeit dabei ertappt, wie ich es ständig wiederhole – in hartnäckiger Regelmässigkeit. Also muss es wohl ein Catch sein. Was meine Pairing-Erfahrung anbelangt, kann ich mich nur wiederholen: Probieren, probieren und nochmals probieren. Neue Kombinationen wagen. Ausgetretene Pfade verlassen. Neues Entdecken. So kommt man zur Erleuchtung. So war es auch, als ich diese VILLIGER 1492 Robusto für mich entdeckte. Wir sind seither ein Paar geblieben. Und führen heute eine Dreierbeziehung mit einem dunklen Bier: das schwarze Schaf einer lokalen Brauerei namens HübeliBier. Aber probiert einfach irgendein dunkles Bier. Ich kann das nur empfehlen.»
Jean-Claude nimmt noch einmal einen Zug von seiner VILLIGER 1492 Robusto und gleich darauf einen Schluck Bier: «Traumhaft.»
Jean-Claude’s Pairing-Empfehlung
Die Cigarre
VILLIGER 1492 Robusto
Die VILLIGER 1492 bezieht sich mit ihrem Namen auf Christoph Columbus, der im Jahre 1492 von seinen Entdeckungsreisen auch den Tabakgenuss nach Europa mitgebracht hat. Diese qualitativ herausragende Cigarre ist eher mild und sehr angenehm zu rauchen. Mit Aromen von Holz, Nuss und Toast, leicht süsslich und perfekt ausbalanciert, bietet sie allerfeinsten Rauchgenuss, der die Sinne erfreut.
Der Drink
HübeliBier «schwarzes Schaf»
Ein dunkles, fast schwarzes Bier mit einem feinen rauchigen Geschmack. Körperreich, jedoch leichtes untergäriges Bier mit einem feinen Röstaroma.