Es gibt sie noch, die Tabakanbauer in der Schweiz. Einen davon durften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VILLIGER SÖHNE AG besuchen.

VILLIGER Mitarbeiterevent auf dem Tabakfeld im Herzen der Schweiz
Haben Sie gewusst, dass in der Schweiz nach wie vor Tabak angebaut wird? Ungefähr 140 Tabakbauern bewirtschaften ca. 400 Hektaren Tabakanbaufläche, Tendenz eher rückläufig. In der Schweiz befinden sich 85% der angebauten Tabakflächen in der Westschweiz, im freiburgischen und waadtländischen Broyetal. Die übrigen 15% verteilen sich auf verschiedene Deutschschweizer Kantone, den Jura und das Rohnetal.

Auf nach Geuensee – zur Tabakproduktion auf dem Hof Feldmatt
Am 12. September 2023 durften die Mitarbeitenden der VILLIGER SÖHNE AG hautnah erleben, wie in der Schweiz Tabak angebaut wird. Der Ausflug führte uns nach Geuensee zum Hof Feldmatt der Familie Egli. Bereits seit vier Jahrzehnten ist die arbeitsintensive Tabakproduktion ein fester Bestandteil in der Familiengeschichte.

Besuch beim Tabakbauer

Tabakernte von Hand für höchste Qualität
Den Einstieg in den Nachmittag erlebten wir direkt auf dem Tabakfeld, wo es viel über die bis zu über zwei Meter hohen Tabakpflanzen zu erfahren gab. So waren wir uns beispielsweise nicht bewusst, dass die Tabakblätter ab Anfang Juli in bis zu fünf Durchgängen aufwändig von Hand geerntet werden.

Nach jedem Durchgang haben die Pflanzen Zeit, um ihre neu nachwachsenden Blätter reifen zu lassen und die gewünschten Geschmacksstoffe zu entwickeln. Die Samen, welche schliesslich aus den eindrucksvollen Blüten gewonnen werden, sind so klein, dass sie nicht direkt zum Aussäen verwendet werden können. Deshalb werden sie zunächst mit Ton ummantelt. Im März beginnt dann die Produktion der Sämlinge in Folientunnels, damit die Setzlinge im Mai ausgepflanzt werden können.

Der ideale Trocknungsprozess für goldbraune Tabakblätter
Nach der Wachstumsphase in den Sommermonaten trocknen die von Hand geernteten Blätter in der Tabakscheune der Familie Egli. Mit Hilfe einer Art Nähmaschine näht Patrick Egli die einzelnen Blätter zunächst zusammen und hängt die so entstandenen Bündel anschliessend in lockeren Reihen auf. Genügend Abstand zwischen den Blättern ist essenziell: Nur so ist eine optimale Lufttrocknung gewährleistet und es kann kein Schimmel entstehen. Auch die Höhe der Scheune, genügend Fenster für die Luftzufuhr und eine gute Luftzirkulation sind massgebend für einen idealen Trocknungsprozess der Tabakblätter.

Sie fragen sich, wie lange dieser Trocknungsprozess dauert? Das hängt stark vom Wetter ab. Vor der Trocknung bestehen die geernteten Blätter aus ca. 80 bis 90 Prozent Wasser. Nach dem Prozess sind es noch ungefähr 15 bis 25 Prozent. Je nach Tabaksorte – bei der Familie Egli ist es die Burley – sind die Blätter nach der Trocknung goldbraun. Die Burley wird vorwiegend als Fülltabak für Zigaretten und Cigarillos verwendet.

Besuch Tabakbauer

Mythos starker Pestizideinsatz im Schweizer Tabakanbau
Nach der Besichtigung von Feldern und Scheune brachte uns Francis Egger, Generalsekretär von Swiss Tabac, Payerne, das Thema Tabakproduktion in der Schweiz in einem Vortrag näher. In seinen Ausführungen ging er auf die Organisation der Branche, ihre Bedeutung und Wichtigkeit sowie die Geschichte des Tabakanbaus in der Schweiz ein. Beeindruckt hat uns, dass für die Ernte pro Hektar Tabakfeldfläche 2’000 Stunden Arbeit nötig sind. Er erklärte auch, dass – entgegen dem weit verbreiteten Mythos – der Einsatz von Pestiziden in der Schweiz stark reglementiert ist und streng geprüft wird: Falls eine Ernte diese Prüfung nicht besteht, gelangt sie auch nicht in die Weiterverarbeitung.

Besuch Tabakbauer

Gemütlicher Ausklang bei spannenden Gesprächen
Im Anschluss an den sehr lehrreichen Teil zum Thema Schweizer Tabakanbau zeigte uns die Familie Egli die weiteren Sparten ihres Hofbetriebs. Dazu gehört der Anbau von Mais, Getreide, Gras und verschiedenen Gemüsesorten – welche direkt ab Hof verkauft werden – sowie die Haltung von Milchkühen und Legehennen.

Besuch Tabakbauer

Bei einem abschliessenden Apéro entstanden spannende Gespräche und die neuen Erkenntnisse aus der Welt des Schweizer Tabaks wurden rege miteinander geteilt.

Herzlichen Dank an Werner Rudin, Betriebsleiter der VILLIGER SÖHNE AG Schweiz, der diesen interessanten Nachmittag ermöglicht hat. Ein grosses Dankeschön geht auch an die Familie Egli für den herzlichen Empfang auf ihrem Hof, sowie an Francis Egger für seine kenntnisreichen Insights aus der Welt des Tabaks.

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